Die Innenräume des Schlosses sind im Wesentlichen durch die grundlegenden Umbauten des Baurats Wilhelm Richard in den Jahren nach 1874 geprägt. Die Dekoration erfolgte im Neo-Renaissancestil mit klassizistischen und barocken Versatzstücken.
 
Bautechnische Neuerungen wie das eiserne Tragwerk wurden im Treppenhaus eingesetzt, jedoch dem Zeitgeschmack entsprechend mit Gusseisen- und Stuckdekoren ornamental überformt. Wandfeste Stuckrahmungen für großformatige Gemälde sind in die Dekoration eingefügt. 
Die ehem. fürstliche Wohnung in der „Belle Etage“ und die Festsäle werden über die zum Innenhof gerichteten Flure des Ost- und Südflügels erschlossen, die Richard mit Stuckdeckenprofilen und einer 15-bogigen Galerie aus Türen, Scheintüren und Einbauschränken gestaltete. Der anschließende Festsaal besitzt eine aufwendig gestaltete Stuckdecke (rechts). Nur hier hat sich die originale Fassung sichtbar bewahrt. Das Zentrum bildet ein Puttenreigen, die Felder sind mit  Groteskenmalereien gefüllt.

 
Freilegungsprobe im Treppenhaus

Wie jüngste Untersuchungen des Nieder-sächsischen Landesamtes für Denkmalpflege zeigen, haben sich die Dekorationsmalereien des ausgehenden 19.Jhds. unter dem heutigen Anstrich erhalten. (nebenstehend links)
Von der mobilen Ausstattung und den ehem. vorhandenen Gemälden und Kunstgegenständen ist nichts im Schloss verblieben.


Einen Eindruck von der Vielfältigkeit der Ausstattung vermittelt die Fotografie des Speise- oder Gobelinsaals aus der Zeit vor 1900 (nebenstehend).
Der zentrale Renaissancekamin mit dem Wappen der Gräfin Elisabeth-Ursula, befindet sich noch heute an Ort und Stelle, ist jedoch Teil eines kleinen Büroraums, denn die jahrzehnte lange Nutzung als Behörde hat ihre Spuren hinterlassen. Der Saal ist heute mit Zwischenwände unterteilt, die Stuckdecke ist verkleidet und die Holzvertäfelungen sind überstrichen.
In die neobarocke Stuckdecke war ein Gemälde von Hans Rottenhammer eingelassen, das einst von Fürst Ernst für den heute sog. "Goldenen Saal" in Schloss Bückeburg erworben wurde. Im Gegensatz zu den Gobelins, die sich heute im Schloss Bückeburg befinden, ist der Verbleib dieses Deckengemäldes unbekannt.


Mit Ausnahme der Stuckdecke des Festsaals sind sämtliche Malereien im Schloss überstrichen. Die ehem. hölzernen Böden der Flure wurden mit grauem PVC-Belag "renoviert". Die Verglasung der bemalten Lichtkuppel im Treppenhaus gilt als Kriegsverlust und ist heute mit Sperrholzplatten geschlossen.


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