Als Beischlag wird ein erhöhter  Vorbau am Eingang eines Gebäudes bezeichnet. Häufig in Verbindung mit der Außentreppe und mit steinernen Bänken ausgestattet dient er als Freisitz. Vor allem in den Hansestädten wurden die steinernen Wangen in der Renaissance zum eigen-ständigen Schmuckelement ausgebildet.

Die Reliefs der Beischlagwangen vom Landsbergschen Hof zeigen den "Sünden-fall" und "Christi Auferstehung".   (rechts)

Wie bei vielen Bauplastiken der Renaissance diente eine Druckgraphik als Vorlage. Die anspruchsvolle Bildhauerarbeit interpretiert einen Holzschnitt von Lucas Cranach von 1509. Die Reliefs zeigen bereits 27 Jahre vor der Einführung der Reformation in Schaumburg ein protestantisches Bildthema. Die Gegenüberstellung des alttestamentarischen "Sündenfalls" mit dem neutestamentarischen Erlösungsmotiv der "Auferstehung" illustriert das reformatorische Recht- und Gnademotiv, die Rechtfertigung des Sünders allein durch den Glauben. 

Im 18.Jhds. wurden die Reliefplatten rechts und links der Hofeinfahrt aufgestellt. (oben links) Heute befinden sie sich in der Vorhalle der ev.luth. Kirche von Schledehausen. Dank einer Initiative des Renaissance Stadthagen e.V. kehrten sie als Kopien im Jahr 2009 in den Landsbergschen Hof zurück.                                                                 



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